ALGERIEN  - Perle am Mittelmeer und Traumwüste Sahara

 

 

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Kultur

Geschichte

Die Geschichte Algeriens läßt sich kaum in wenigen Zeilen zusammenfassen, so interessant und turbulent ist sie und vor allem geht sie sehr weit, bis in die Eiszeit, zurück. Denn auch als es Algerien als Staat in diesen Grenzen noch nicht gab, besiedelten erste Bewohner dieses immense Gebiet von rund 2,38 Millionen Quadratkilometern (fast die Grösse Westeuropas), was zahlreiche Siedlungsspuren, Steinwerkzeuge (Pebble Tools) und Knochenfunde belegen.

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Altsteinzeit bis Neolithikum

Vor etwa 10.000 Jahren wurden die ersten Felsgravuren und Felsmalereien geschaffen, die heute noch die Besucher in ihren Bann ziehen. Im Laufe der Jahrhunderte verfeinerten die Künstler ihre Techniken und so entstanden die heutigen Freilichtmuseen des Tassili n'Ajjer in der südöstlichen Sahara Algeriens und im Sahara-Atlas. Auch in anderen Gegenden Algeriens wurden immer wieder Felsmalereien und Gravuren gefunden. Die höchste Präzision in der Ausführung der Felsbildkunst gelang den Bewohnern in der sogenannten Rinder-Epoche, die etwa von 6000 bis 2500 v.Chr. dauerte.  Die jüngsten Malereien wurden in der Kamel-Epoche um etwa 100 v.Chr. geschaffen.

ab etwa 1500 v.Chr.

 

Etwa um 1250 vor Christus begannen Phönizier nordafrikanische Küstengebiete zu kolonisieren, bzw. Handels- und Flottenstützpunkte zu gründen. Orte wie Algier, Tipaza, Cherchell und Constantine zählen zu den wichtigen Handelsplätzen der Phönizier, 814 v. Chr. gründeten sie Karthago im heutigen Tunesien.
Der Trans-Sahara-Handel war bereits seit mindestens 1000 v. Chr. bekannt. Damals wurde die Wüste mit Ochsen, Karren und zweirädrigen Streitwagen durchquert.
Herodot, der berühmte griechische Historiker, beschreibt erstmals die saharischen Gebiete und auch die Bewohner.

ab 3.Jh.v.Chr.

 

Ab dem 3. Jahrhundert vor Christus schlossen sich Berberstämme unter Führung von numidischen Fürsten zu politischen Einheiten zusammen und unterstützten zum Teil die aufstrebende Großmacht Rom gegen Karthago. Eine unter der Herrschaft der kolonialerfahrenen Römer aufblühende Wirtschaft hatte ein reges, eigenständiges Kulturleben in Nordafrika zur Folge. Noch heute zeugen zahlreiche Überreste großartig angelegter Städte und Bauwerke von dem Reichtum und der Kultur dieser römischen Epoche des Maghreb.
Ab dem 3. Jahrhundert n. Chr. fand auch das Christentum rasch Einzug in Nordafrika, das bedeutende Persönlichkeiten, wie den heiligen Aurelius Augustinus aus Hippo (heute Annaba), hervorbrachte.

ab 429 n.Chr.

 

Staatskrisen in Rom, steuerliche Belastungen der Provinzen durch die Mutterstadt, sowie religiöse Zwistigkeiten zwischen Heiden und Christen, und Christen untereinander, führten schließlich zum Zusammenbruch der römischen Herrschaft und ermöglichten den aus Spanien anrückenden Vandalen die fast widerstandslose Besetzung des größten Teils des heutigen Algeriens. Hundert Jahre lang beherrschten diese das Land, gehasst und isoliert von der Bevölkerung wegen ihres harten Regimes und ihres arianischen Sektierertums.

ab 534 n.Chr.

 

Im Jahr 534 macht der oströmische Feldherr Belisar der Herrschaft der im Reichtum verweichlichten und uneins gewordenen Vandalen ein Ende.
Für mehr als ein Jahrhundert traten nun die Byzantiner/Oströmer das Erbe der Römer an, wenn sich ihre Macht auch fast nur auf das Küstengebiet erstreckte.

 ab Ende 7.Jh.

 

Nach dem Tod Mohameds 632, breiteten sich die Araber aus und brachten den Islam auch nach Nordafrika. Ihre Eroberungszüge erreichten 711 einen vorläufigen Höhepunkt mit dem Überschreiten der Meerenge von Gibraltar nach Andalusien. Nach dem Zusammenbruch der Herrschaft der Omayyadenkalifen in Damaskus im Jahr 750 gewannen wiederum Selbständigkeitsbestrebungen der Berber an Boden. Es entwickelten sich drei Fürstentümer. Der östliche Teil Algeriens gehörte zum Reich der in Kairouan regierenden Aghlabiden, der westliche zu dem der Idrissiden im marokkanischen Fes. Im Hinterland des von den Arabern besetzten algerischen Küstengebietes errichteten Berberstämme, die zur Betonung ihrer Selbstständigkeit das Kharidjitentum angenommen hatten, ein Fürstentum in Tahert (beim heutigen Tiaret, das von 776 bis 909 dauert.

ab 1000 n Chr.

 

Ein entscheidendes Ereignis für Algerien war der Übertritt zur sunnitischen Orthodoxie im Jahr 1047 durch die Ziridenfürsten und der Trennung von den schiitischen Fatimiden. Daraufhin schickte der Fatimidenkalif in Kairo einige räuberische Nomadenstämme, vor allem die Beni Hilal, nach Algerien, indem er ihnen westliches Gebiet als Eigentum versprach. Sie "massakrierten die Bevölkerung, zerstörten Städte und verwüsteten Felder“, schreibt Ibn Khaldoun, der arabische Historiker. Die Berberstämme flohen vor dem Ansturm der östlichen Nomadenhorden ins Gebirge und in die Sahara. So lag der Küstenstreifen der arabischen Besiedelung offen. Erst im westlichen Marokko kamen die Hilalier zum Stehen.

 

 Im 11. Jahrhundert eroberten die berberischen Almoraviden von ihrer Hauptstadt Marrakesch aus Westalgerien und hinterließen dort viele Zeugnisse maurischer Zivilisation, ebenso wie die im Hohen Atlas beheimateten berberischen Almohaden, die sich im 12. Jahrhundert den ganzen Maghreb bis nach Tripolitanien unterwarfen. Im 13. Jahrhundert zerfällt das Reich der Almohaden in mehrere Nachfolgestaaten.

Zum ersten Mal in der Geschichte des Maghreb zeichnen sich drei getrennte Königreiche ab, die die Vorgänger der heutigen Länder sein werden. Ostalgerien ist Teil des tunesischen Hafsidenreiches, um Westalgerien streiten sich mehr als 250 Jahre lang die in Tlemcen residierenden Abd el Waditen mit den Hafsiden und vor allem mit den marokkanischen Mereniden.
Nach zahlreichen inneren Auseinandersetzungen und der Aufeinanderfolge moslemischer Eroberungen erlebte der Maghreb eine Zeit der Stabilität und kultureller Blüte.

ab 15.Jh.n.Chr.

 

Ab dem frühen 15. Jahrhundert begannen die Christen in Spanien an Terrain zu gewinnen. Nach und nach vertrieben sie die moslemischen und jüdischen Bewohner Andalusiens. Sie wurden nach Marokko und Westalgerien zurückgedrängt. Als letzte Bastion fiel 1492 Granada.

Die andalusischen Flüchtlinge wurden in Algerien ebenso aufgenommen wie in Nordmarokko oder Tunesien und brachten ihre Kenntnisse in der Wasserwirtschaft und Landwirtschaft mit. Die Gelehrten, Künstler und Wissenschaftler ermöglichten eine weitere Blütezeit im Maghreb.

Die christlichen Spanier verfolgten ihre Gegner bis auf afrikanischen Boden und eroberten 1505 Mers el Kebir, den Hafen in der Nähe Orans. Weitere Angriffe gegen die algerischen Küstenstädte folgten. Die Häfen von Algier und Bejaia wurden unter Beschuss genommen, 1509 wurde die Oran eingenommen.

 

Die Algerier riefen 1516 die Türken um Hilfe. Die Brüder Aruj und Chaireddin Barbarossa, zwei erfahrene Seefahrer, eroberten Algier und machten es zu ihrer Hauptstadt und zum Handelszentrum mit den Mittelmeerländern im Norden und Osten. Während der nächsten 300 Jahre waren die Machthaber Algeriens türkische Deys der Janitscharen, der Elitetruppen des Sultans in Istanbul. Die Macht sank durch innere Zwistigkeiten und als der letzte Dey von Algier sich vom Sultan unabhängig machen wollte, sahen Franzosen und Engländer ihre Chance gekommen auch in Algerien einzufallen.
 

Die Berber im Inneren des Landes erfreuten sich einer praktischen Selbständigkeit.

ab 1830

 

Schon kurz nach der Eroberung durch die Franzosen 1830 regte sich Widerstand und der Emir Abd el Kader vereinigte viele Berberstämme und führte an ihrer Spitze ab 1832 den Kampf gegen die Franzosen mit Ausdauer und kriegerischer Gewandtheit, bis er 1847 den mittlerweile aussichtslosen Kampf aufgeben musste.

Die Franzosen setzten mit brutaler Härte ihre Ziele durch. Eine große Anzahl französischer Siedler wurde laufend eingeschleust, denen man die besten Ländereien gab, die sie den Algeriern unter fadenscheinigen Begründungen abgenommen hatten. Die Gebiete um Algier, Oran und Constantine wurden durch Gesetz als zum französischen Mutterland gehörige Departements erklärt. Sprache, Religion und französische Lebensart wurde den Algeriern aufgezwungen.

 

Bis zu den Plänen der Franzosen eine Eisenbahn durch die Sahara zu bauen, waren die Tuareg im Süden wenig in die Geschichte des Nordens involviert. Sie waren Händler und Viehzüchter und ihre Karawanen zogen durch die Wüste bis Ghadames im heutigen Libyen und Kano im heutigen Nigeria. Erst als Frankreich seine Kolonien in Westafrika mit dem Mittelmeer verbinden wollten, rückten die "algerischen" Tuareg in den Mittelpunkt des Geschehens. 1880 konnten sie einen Vorstoss des französischen Majors Flatters erfolgreich verhindern, allerdings mussten sie sich 1902 bei Tit im Ahaggar-Gebirge den modernen Waffen der Franzosen geschlagen geben.

 ab 1962

 

Nach einem langen zähen Freiheitskampf ab 1954 bei dem Hunderttausende Algerier umkamen, wurde Algerien am 05. Juli 1962 unabhängig und eine neue Zeit in Algerien begann.

 

Natürlich können diese Zeilen nicht die gesamte Geschichte Algeriens ausdrücken, dennoch möchten sie dem Leser einen kleinen Überblick geben.

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